DualSense Edge: Eine kürzere Akkulaufzeit ist ärgerlich, lässt sich aber kaum vermeiden
“Moderat kürzer” – So beschreibt Sony auf unsere Nachfrage, wie lang das Akku des kommenden DualSense Edge, dem ersten Pro-Controller des Unternehmens, im Vergleich zum herkömmlichen PS5-Gamepad hält.
Sony verweist bei seinem Statement auch auf die Ursache: Die zusätzlichen Funktionen sollen die Batterie schneller leersaugen. Wir schauen uns also einmal an, ob die Aussage begründet ist, und erklären, warum nicht einfach ein größerer Akku verwendet wurde.
Deshalb ist die Akkulaufzeit von Pro-Controllern kürzer
Dass Sony die kürzere Akkulaufzeit des DualSense Edge mit den zusätzlichen Funktionen (wie den Backpaddles) rechtfertigt, ist schlüssig. Ein Großteil der Neuerungen verfügt über eine elektrische Komponente, sie sind also an einen Stromkreis angeschlossen.
Die Signale der Rücktasten müssen erfasst und verarbeitet werden, genau wie die der beiden Funktionsknöpfe an der Vorderseite. Hinzu kommen noch Speicherchips, auf denen die Profile, die den Controller an eure Bedürfnisse anpassen, lagern.
In diesem Trailer stellt Sony sämtliche Neuerungen des DualSense Edge vor:
Aufgrund der gestiegenen Komplexität dürfte die Platine, mit der sämtliche Einzelteile verbunden sind, grundsätzlich ein wenig größer sein als die des Standard-DualSense und auch mehr Energie verbrauchen.
Wie viel genau das sein wird, geht durch die Aussage “moderat kürzer” nicht hervor. Der SCUF Reflex Pro, der mit ähnlichen Funktionen ausgestattet ist, hält aber circa zehn Stunden reines Gameplay im Neuzustand aus. In dem Bereich sollte sich auch der DualSense Edge bewegen.
Nur wenige Bauteile wirken sich nicht auf den Akku aus:
Einzig die Trigger-Stops (Schalter, mit denen sich der Weg des L2- und R2-Triggers verkürzen lässt) haben keinen Einfluss auf die Akkulaufzeit, da sie rein mechanisch funktionieren.
Wieso dann kein größerer Akku?
Sony verwendet seit jeher intern verbaute Akkus in seinen Wireless-Controllern, beim DualSense ein Lithium-Ionen-Modell mit 1580 Milliamperestunden (mAh). Die Ladung reicht für etwa 12 Stunden Spielzeit, zumindest im neuen Zustand.
Mit der Zeit lässt die Kapazität aber natürlich nach, wie bei jeder anderen wiederaufladbaren Batterie auch, da die chemischen Bestandteile verschleißen. Es ist dennoch enttäuschend zu sehen, dass das teure Luxusmodell noch früher auf das immerhin 2 Meter lange Ladekabel angewiesen ist.
Sonys Abwägung ist aber nachvollziehbar: Ein Lithium-Ionen-Akku mit einer größeren Anzahl an Batteriezellen hätte ein höheres Gewicht auf die Waage gebracht. Mit 335 Gramm ist der DualSense Edge fast zwanzig Prozent schwerer als das Original, könnte mit einem schwereren Akku für einige Nutzer*innen also schon zu unhandlich sein.
Ebenfalls deutet das Unternehmen an, dass mit einem leistungsfähigeren Akku der kompakte Formfaktor nicht mehr eingehalten werden könne. Ersatzakkus mit höherer Ladekapazität (wie dieser von Lioncast) für den normalen DualSense passen zwar recht problemlos in das Gehäuse des Standard-Controllers, durch die zusätzlichen Bedienelemente des Edge könnte der verfügbare Stauraum im Gehäuse des Profi-Pendants aber in der Tat eingeschränkt sein.
Sobald wir den DualSense Edge in die Hände bekommen, werden wir natürlich einen Blick unter die Haube werfen und überprüfen, ob sich der Akku leicht austauschen lässt. Die Möglichkeit zur Selbstreparatur ist beim gewöhnlichen DualSense durch ein simples Schraubsystem gewährleistet, hoffentlich bleibt es uns beim Edge erhalten. Hier haben wir es anhand kaputter L2- und R2-Trigger demonstriert, die Vorgehensweise ist beim Akkutausch exakt die Gleiche:
Kosten spielen selbstverständlich auch eine Rolle. Der DualSense Edge ist trotz einer großen Funktionspallette preisgünstiger als vergleichbare Pro-Controller. Ein Akku mit mehr Kapazität hätte sich stark auf den Verkaufspreis ausgewirkt und den Edge um ein entscheidendes Verkaufsargument beraubt.
Unsere Meinungen zum DualSense Edge:
- Der DualSense Edge wird mein erster Pro-Controller – aus einem einzigen Grund
- DualSense Edge: Der Preis hat mir die Lust auf den Controller geraubt, egal wie gut er ist
Der DualSense Edge-Release ist schon Anfang nächstes Jahr
Wir können es kaum abwarten, das Geheimnis um die tatsächliche Akkulaufzeit zu lüften. Immerhin erscheint das Pro-Gamepad schon am 26. Januar 2023 zum saftigen, im Verhältnis zur Konkurrenz aber wettbewerbsfähigen Preis von 240 Euro. In unserer Preview erfahrt ihr, ob ihr schon einmal das nötige Kleingeld zusammenkratzen solltet.
Quelle:DualSense Edge: Eine kürzere Akkulaufzeit ist ärgerlich, lässt sich aber kaum vermeiden (gamepro.de)