Frachtschiff mit E-Autos auf Pazifik komplett ausgebrannt: Ursache noch unklar
06.06.2025
Ein Frachter mit etwa 3.000 Fahrzeugen an Bord, darunter knapp 800 Hybrid- und Elektroautos, ist mitten im Pazifik in Brand geraten. Die Besatzung musste das Schiff aufgeben. Die Brandursache ist weiter unbekannt.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf den britischen Betreiber Zodiac Maritime berichtet, fing die unter liberianischer Flagge fahrende “Morning Midas” am Dienstag knapp 500 Kilometer südlich der Küste Alaskas Feuer. Der Brand soll auf einem der Decks ausgebrochen sein, auf dem Elektrofahrzeuge gelagert waren. Die genaue Ursache ist bislang unklar, ebenso die Marken der geladenen Autos. Das berichtet cnevpost.com.
Die US-Küstenwache spricht inzwischen von 70 vollelektrischen und 681 Hybrid-Fahrzeugen unter den insgesamt 3.048 Autos, die das Schiff geladen hatte. Auch 1.880 Tonnen Treibstoff seien noch an Bord und drohten schlimmstenfalls auszulaufen.
Die 22-köpfige Crew konnte das Schiff rechtzeitig verlassen, nachdem Löschversuche erfolglos geblieben waren. Der Frachter war am 26. Mai vom chinesischen Hafen Yantai gestartet und auf dem Weg nach Lázaro Cárdenas in Mexiko.
“Die zuständigen Behörden wurden informiert, und wir arbeiten eng mit den Einsatzkräften zusammen. Ein Schlepper ist bereits zur Unterstützung bei Bergungs- und Löscharbeiten unterwegs”, teilte Zodiac Maritime mit. “Unsere oberste Priorität ist die Sicherheit der Crew und der Schutz der Meeresumwelt.”
Brandursache ist bisher unklar
Die US-Küstenwache entsandte Luftbesatzungen nach Adak sowie ein Schiff in das betroffene Gebiet, wie CNN berichtet. Konteradmiralin Megan Dean, Kommandantin der US-Küstenwache, erklärte, dass nach dem Abschluss der Such- und Rettungsmaßnahmen nun gemeinsam mit Zodiac Maritime geklärt werde, wie das Schiff geborgen werden könne und wie weiter damit zu verfahren sei.
“Wir sind dankbar für das selbstlose Handeln der drei nahegelegenen Schiffe, die Hilfe leisteten, und der Besatzung der Cosco Hellas, die 22 Menschenleben gerettet hat”, sagte Dean.
Die “Morning Midas” wurde 2006 von der Xiamen Shipbuilding Industry gebaut, wie aus Bloomberg-Daten hervorgeht. Das Schiff wiegt rund 46.800 Tonnen und gehört zur wachsenden Flotte von Autofrachtern, die zunehmend auch für den Export chinesischer Elektrofahrzeuge eingesetzt werden.
Mit dem Boom der chinesischen E-Auto-Industrie steigt auch die Zahl der speziell für Fahrzeugtransporte eingesetzten Frachter. SAIC Motor betreibt mit seiner Tochter Anji Logistics bereits eine der größten Flotten Chinas. Auch BYD baut seine Seetransportkapazitäten massiv aus – erst im Mai lief das siebte eigene Transportschiff vom Stapel.
Quelle:Frachtschiff mit E-Autos auf Pazifik komplett ausgebrannt: Ursache noch unklar – CHIP