Halber Preis, doppelte Reichweite: Toyota knackt den Feststoff-Akku
05. Juli 2023
oyota war in Bezug auf Elektromobilität spät dran. Umso ambitionierter sind nun die Ziele, die der japanische Autobauer sich steckt: Nach einem Durchbruch in der Festkörperbatterie-Technologie will Toyota die Preise, die Größe und das Gewicht von E-Auto-Batterien halbieren.
Toyota will Größe, Kosten und Gewicht seiner Elektroautobatterien halbieren, nachdem die Japaner laut eigener Aussage einen Durchbruch im Bereich Feststoff-Akkus erzielen konnte. Laut einem Bericht der Financial Times kündigte der oberste Batterieexperte des Autobauers in der vergangenen Woche an, dass der Produktionsprozess für Batteriematerialien so stark vereinfacht werden könne, dass die Kosten für Batterien der nächsten Generation stark sinken könnten. Akkus mit festem statt flüssigem Elektrolyten gelten aktuell als einer der nächsten großen Schritte in der Batterietechnologie.
„Sowohl bei unseren Flüssig- als auch bei den Festkörperbatterien streben wir eine drastische Änderung der gegenwärtigen Lage an, in der aktuelle Batterien zu groß, zu schwer und zu teuer sind“, erklärte Keiji Kaita, Präsident des Forschungs- und Entwicklungszentrums für CO₂-Neutralität bei Toyota. „Was das Potenzial anbelangt, so wollen wir all diese Faktoren halbieren.“
Toyotas Festkörperbatterie: 1.200 Kilometer Reichweite und 10 Minuten Ladezeit?
Im vergangenen Monat hatte Toyota überraschend angekündigt, Festkörper-Akkus in den nächsten Jahren zur Serienreife bringen zu wollen. Laut Toyota werde das jedoch frühestens 2027 geschehen. Die Technologie gilt nach wie vor als teuer und schwierig zu kommerzialisieren – es gibt aber immer wieder Meldungen über wichtige Fortschritte auf dem Gebiet.
Toyota hatte ursprünglich angekündigt, bereits vor 2025 Hybridfahrzeuge mit Festkörperbatterien auf den Markt zu bringen, hatte jedoch mit Problemen zu kämpfen. Kaita erklärte in der vergangenen Woche, dass das Unternehmen nun Wege gefunden habe, die Haltbarkeitsprobleme von vor etwa drei Jahren zu lösen – nun habe man genügend Vertrauen in die Technologie und ihre Umsetzbarkeit, um Festkörperbatterien in rein batterieelektrischen Autos bis 2027 oder 2028 zur Serienreife zu bringen. Das Unternehmen teilte laut “Financial Times” mit, es gäbe einen „technologischen Durchbruch“ zur Lösung der Haltbarkeitsprobleme und eine „Lösung für die verwendeten Materialien“. Diese Entwicklungen sollen es ermöglichen, dass Elektrofahrzeuge mit Festkörperbatterien eine Reichweite von 1.200 Kilometern und Ladezeiten von etwa zehn Minuten oder weniger erzielen können.
„Alle unsere Mitarbeiter sind hoch motiviert und arbeiten mit dem Ziel, die Technologie innerhalb des versprochenen Zeitrahmens auf den Markt zu bringen“, so Kaita weiter. Die Verringerung der Anzahl von Prozessschritten in der Herstellung könnten zudem die Kosten von Festkörperbatterien auf ein ähnliches oder sogar günstigeres Niveau als bei aktuellen Lithium-Ionen-Batterien senken.
Toyotas Aktienkurse kletterten nach Bekanntgabe der Pläne um 13 Prozent. Technologiechef Hiroki Nakajima warnte jedoch, dass das Unternehmen die Technologie nicht unbedingt als „die ultimative Lösung“ für die Herausforderungen im Bereich der Batterien ansieht.
Dennoch, auch wenn der Hersteller jetzt die verpasste E-Entwicklung aufholen muss, ist Toyota nach Verkaufszahlen nach wie vor der größte Autobauer der Welt.
Quelle:Halber Preis, doppelte Reichweite: Toyota knackt den Feststoff-Akku – EFAHRER.com (chip.de)