Toyotas Elektroauto-Pläne umfassen Batterien für weit über 1000 Kilometer Reichweite

14.06.2023

Bild: Toyota

Toyotas neuer Chef hält an der Strategie mit mehreren Antriebsarten seines Vorgängers fest, verstärkt aber das Engagement bei Elektroautos. Zu den Projekten der Japaner im Bereich Elektromobilität gehört die Entwicklung von neuen Batterie-Technologien. Diese sollen zunächst Reichweiten von bis zu 1000 Kilometern und später weit darüber hinaus ermöglichen.

Die Japaner erklärten, unter anderem an Festkörperbatterien für Elektrofahrzeuge mit einer Reichweite von 900 Meilen (1448 km) zu arbeiten. Außerdem würden Software-Betriebssysteme, die sich automatisch aktualisieren, vorangetrieben sowie modernste Fabriken, in denen sich die Autos selbst durch die Endmontage fahren. Auch „ausgeklügelte Aerodynamik, die mithilfe der Raketenwissenschaft entwickelt wurde“, werde forciert.

Unter dem Motto „Let’s change the future of cars“ enthüllten Top-Manager des Automobilherstellers im Toyota Higashi-Fuji Technical Center am Fuße des Mount Fuji Teile der weitreichenden Strategie. Der Konzern ist demnach nicht wie von einigen behauptet bei Elektroautos ins Hintertreffen geraten, sondern verfüge sowohl über die Technologie als auch über das Produktionssystem, um ab 2026 branchenführende E-Fahrzeuge zu liefern.

„Wir sind entschlossen, bei Batterien weltweit führend zu sein“, sagte Chief Technology Officer Hiroki Nakajima. „Wir werden verschiedene Optionen für Batterien brauchen, so wie wir verschiedene Varianten von Motoren haben. Es ist wichtig, diese Batterien mit jeder Art von Modell kompatibel zu machen.“

Neue Batterie-Technologien

Bis Ende des Jahrzehnts sollen mehrere neue Batterien ihr Debüt feiern. Den Anfang soll bis 2026 ein Lithium-Ionen-Akku der nächsten Generation machen, der eine Reichweite von 621 Meilen (knapp 1000 km) ermöglicht. Der Energiespeicher soll 20 Prozent weniger kosten als Toyotas aktuelle E-Auto-Batterien und in weniger als 20 Minuten von einer 10-prozentigen Ladung auf 80 Prozent gebracht werden können.

Als Nächstes soll 2026 oder 2027 eine bipolare Lithium-Eisenphosphat-Batterie auf den Markt kommen. Die Technologie soll die Reichweite von Elektroautos um 20 Prozent im Vergleich zur Batterie des aktuellen Elektro-Crossover bZ4X (513 km gemäß WLTP-Norm) steigern und gleichzeitig mit ihrer günstigeren Chemie die Kosten um 40 Prozent senken.

Danach plant Toyota eine bipolare Lithium-Ionen-Batterie auf Nickelbasis, die zwischen 2027 und 2028 starten soll. Diese Batterie soll die Reichweite um 10 Prozent gegenüber der 2026 auf den Markt kommenden Lithium-Ionen-Batterie der nächsten Generation mit einer geplanten Reichweite von 621 Meilen (1000 km) verbessern und rund 10 Prozent weniger kosten.

Akkus mit neuer Festkörper-Technologie wollte Toyota eigentlich bis Mitte des Jahrzehnts bringen, das verzögert sich aber. Die erste der beiden geplanten Batterien wird laut Automotive News zwischen 2027 und 2028 eingeführt. Die Reichweite solle um 20 Prozent höher sein als die der Lithium-Ionen-Batterie der nächsten Generation aus dem Jahr 2026, was etwa 745 Meilen (ca. 1200 km) bedeute. Die Kostenkalkulation dafür sei noch in Arbeit, die Ladezeit solle etwa 10 Minuten betragen.

Nach 2028 sieht Toyota eine zweite, fortschrittlichere Festkörper-Batterie vor. Sie soll 50 Prozent mehr Reichweite bieten als die Lithium-Ionen-Batterie der nächsten Generation aus dem Jahr 2026 – das würde etwa 932 Meilen (1500 km) pro Ladung bedeuten. Batterien mit festem statt flüssigem Elektrolyt sind weniger brandgefährdet, sollen aber auch insgesamt eine bessere Leistungsfähigkeit sowie kompaktere, günstigere Akkupakete ermöglichen.

Die in Arbeit befindlichen Batterien sollen die Grundlage für eine neue Reihe von Elektrofahrzeugen der nächsten Generation bilden. Die Modelle sollen über neue Batterien, Plattformen, Softwaresysteme und Produktionsmethoden verfügen. Die Konstrukteure planen zudem mit einer Technologie, die zum Schutz von schnell fliegenden Raketen verwendet wird. Diese Technik erzeugt einen Luftfilm um die Oberfläche des Fahrzeugs, der den Windwiderstand verringert.

Eine kostengünstige und effiziente Produktion der neuen Elektrofahrzeuge sei für Toyotas Zukunftspläne entscheidend, hieß es weiter. Zu diesem Zweck überdenkt der Konzern auch sein viel gepriesenes Produktionssystem von Grund auf. Im Zuge der Vorbereitungen für die neuen Produkte wollen die Ingenieure auch eine Reihe von Fertigungstechniken für die E-Fahrzeuge des Jahres 2026 einführen. Das Ziel sei, die Anzahl der Produktionsprozesse, die Investitionen in die Anlagen und den Produktionsvorlauf für neue Modelle zu halbieren.

Quelle:Toyota: Elektroauto-Akkus für 1000+ km Reichweite in Arbeit – ecomento.de